Der Halloween-Kürbis – Bösewicht, Naturphänomen oder schwangerer Bauch?

Na, seid ihr schon eifrig am Kürbis-Schnitzen für euer Samhain-Ritual?
Doch warum eigentlich sind Kürbisse so ein wichtiger Bestandteil von Halloween?
Eigentlich ist der Halloween-Kürbis ein Symbol für den reich gedeckten Tisch.
Kürbisse, Rü­ben, Kartoffel etc. sind jene Früchte, die als letz­tes geern­tet werden und die sich auch lange in den Winter hinein halten.
Aber es gibt natür­lich auch eine interessante Geschichte rund um das schauri­ge Kürbisgesicht:
Der Sage nach lebte in Irland ein Hufschmied namens Jack O. Durch eine List machte
er einen Pakt mit dem Teu­fel und verlängerte damit mehrmals seine Lebenszeit. Schließlich, nachdem der Teufel öfter auf den gerissenen Jack reingefallen war, versprach er entnervt, Jacks Seele bis in alle Ewigkeit in Ruhe zu lassen.

Wandler zwischen den Welten

Allerdings wurde Jack, nach­dem er letztendlich doch ge­stor­ben war, nicht im Him­mel aufgenommen. Dazu hatte er in seinem Erdenleben zu viel angestellt. Und wer will im Himmel schon einen, der einen Pakt mit dem Teufel hatte?
Er wurde daher zu den Höl­lentoren geschickt. Aber auch dort wurde ihm der Eintritt verwehrt, weil ihm der Teufel ja sein Versprechen gegeben hatte, niemals seine Seele zu holen. Das war nun ein schweres Schicksal, denn die Seele von Jack musste nun fort­an zwischen den Welten durch das Dunkle auf der Er­de wan­deln. Doch der Teu­fel er­bar­mte sich und schenk­te ihm we­nig­stens eine Rübe und eine glü­hen­de Kohle, da­mit Jack ein wenig Licht hatte. Diese be­leuch­te­te Rübe sa­hen die Men­schen und fürch­teten sich sehr.
Sie wandten dann offenbar so eine Art Gegen­zau­ber an: Überall dort, wo schon so eine beleuch­tete Rübe war, sollen sich der Teufel, Jack und andere Geister nicht mehr  hintrauen und das Haus soll damit vor Unheil, besonders in der Halloween-Nacht geschützt sein.
Der Ursprung des beleuchteten Kürbis war also eigentlich eine beleuchtete Rübe, wie es in Irland üblich war. In die Neue Welt exportiert, bekam dieser Brauch auch eine neue Frucht. Denn es gab dort kaum Rüben, Kürbisse waren dafür im Überfluss vorhanden.
Da der Kürbis auch sehr viel leichter zu bearbeiten und sein Fruchtfleisch in der Küche vielseitig verwendbar ist, setzte er sich sehr schnell durch.
Daher höhlte man fortan dieses Gemüse aus, das seither als Jack O´Lantern bekannt ist.

Leuchtende Geistererscheinungen

Wie die glühende Kohle in den Kürbis kam, dazu gibt es eine weitere interessante Erklärung, die auf einem Naturphänomen beruht, das in den Mooren der Britischen Inseln häufig zu beobachten ist: Aus dem Moor steigen nämlich immer wieder Gase auf, die sich in der Luft entzünden.
Sie wurden sie in der Nacht als umher schwebende leuchtende Geistererscheinungen wahrgenommen.
Wenn nun auf Umzügen beleuchtete Kürbis herumgetragen werden, dann soll dies auch an diese „Geisterscheinung” erinnern.

Leib der großen Urmutter

So ein voller, runder Kürbis erinnert ja auch sehr an einen schwangeren Bauch.
Daher gibt es auch noch eine weitere Deutung dieses Halloween-Kürbis, in dessen Höhle ein Feuer leuchtet:
Er soll demnach den Leib der großen Urmutter symbolisieren, in dem das immerwährende Feuer, die ganze Wärme der mütterlichen Liebe und Kraft auch in finsterster Zeit da ist.
Und wenn wir gerade in dieser Halloween-Samhain-Nacht mit unseren Vorfahren besonders verbunden sind, dann sind es vor allem auch die weiblichen Ahninnen, die Mütter, Großmütter, Urgroßmütter und alle Frauen in unserer Vergangenheitsgeschichte, ohne deren Bäuche und deren nährende und liebende Kraft wir nicht da wären.
Eine Besinnung auf diese Leben schenkende Kraft ist sicher ganz fein, wenn wir unser Haus mit diesen runden, leuchtenden Kürbissen dekorieren.

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Bildquellen:
pexels-gabby-k-563477 /pexels.com / person-die-jack-o-laterne-halt-5634774
pumpkin-7531010_1280 / monicore / pixabay.com
artedea: Mu Olokukurtilisop

 

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