4. Juni – „Umarme deine Katze“-Tag

Es gibt schon seltsame Tage: Heute beispielsweise ist „Umarme deine Katze“-Tag. Ich meine, da gibt es zwei Möglichkeiten – entweder ich habe eine Katze, die umarmt werden will, dann ist jeder Tag ein „Umarme deine Katze“-Tag. Oder ich habe eine Katze, die das gar nicht mag, dann lass ich sie auch an diesem Tag in Ruhe. Ich weiß, wovon ich spreche, mit mir leben Katzen von der Sorte A und jene der Sorte B. Das ist ja das faszinierende an Katzen – sie sind so vielfältig und wunderbar unterschiedlich, eigensinnig, selbstbestimmt. Ich feiere daher heute den „So schön, dass es Katzen gibt“-Tag. Und ehre damit auch die große Katzengöttin Bast.

Liebenswürdig und verspielt — wild und eigensinnig

Das Wesen dieser Göttin entspricht den Eigenschaften der Katze: Liebenswürdig, verspielt und anmutig, und wild, eigensinnig und schnell. Sanft und schnurrend, im nächsten Augenblick pfauchend und kratzend. In dieser ganz selbstverständlichen Gegensätzlichkeit unterstützt sie besonders die Frauen, die nicht berechenbar sind und sich nicht anpassen können und wollen. Katzen, so sehr sie die Gesellschaft der Menschen schätzen, haben sich ja auch nie wirklich domestizieren lassen.

Der Ursprung von Bast stammt aus dem nördlichen Nil-Delta, der Region rund um die Stadt Bubastis. Ihre frühesten Erwähnungen stammen aus der zweiten Dynastie (2884-2780 vor der Zeitrechnung).

Ursprünglich war Bast ganz allgemein eine Katzengöttin, daher wurde sie auch lange Zeit eher als Löwin verehrt (Löwengöttin Sekhmet). In diesem Aspekt ist sie vor allem eine verteidigende Kriegsgöttin, die Löwinnen-gleich für ihre Kinder kämpft.

Dies veränderte sich aber vor etwas mehr als 3.000 Jahren, als sich die wilden Klein-Katzen entschlossen, endgültig ganz bei den Menschen zu bleiben. Die Menschen achteten und ehrten sie für ihre Leistungen, die hauptsächlich darin bestanden, die Getreidevorräte vor Mäusen und Ratten zu schützen.
Und Bast die Groß-Katzen-Göttin wurde zu der Bast / Bastet, wie man sie heute kennt. Bast gilt auch als die Göttin der Liebe und Freude, Schutzgöttin von Schwangerschaft und Geburt.

Bast besitzt regenerierende Kräfte, die sie den Menschen, die sie darum bitten zur Verfügung stellt (eine Katze hat ja bekanntlich sieben Leben).
Sie herrschte über Feste, das Vergnügen, die Künste wie Musik, Tanz und Schriftstellerei, Gesundheit und Heilkünste, über den Mond und natürlich über die Katzen.

In ihrem Katzenaspekt ist sie eine Mondgöttin, eine Göttin der Nacht. Bast verwandelt sich jede Nacht in eine Katze und streift herum. Die Nacht ist die aktive Zeit der Katzen, wie der Mond schlafen sie am Tag.
Daher wurde sie im alten Ägypten auch als Mondgöttin verehrt und liebevoll „Mondauge“ genannt.
Mit ihrem alles durchdringenden Nachtsehvermögen schützt die Katzengöttin die Familie, das Heim und alle, die um Hilfe bitten. Damit die Menschen in der dunklen Nacht gut sehen können, beleuchtet sie den nächtlichen Himmel mit ihrem Mondauge — manchmal riesengroß, manchmal ganz schmal. So wie wir es auch von den Pupillen der Katzenaugen kennen.

Bast gilt als sehr zauberkundig, besonders in der griechisch-römischen Epoche wurden ihr unzählige Katzenbronzen geweiht. Auf Darstellungen hält Bast in ihrer rechten Hand ein Sistrum (eine Art Rassel) und in ihrer linken Hand einen Ägis (Schild).

Qualität von Entspannung und Aufmerksamkeit

Sprichwörtlich ist auch die Liebe der Katze zum Schlaf. Bast bringt Frauen auch genau diese Qualität von Entspannung und Aufmerksamkeit. Jede, die mit Katzen lebt kennt das: Katzen liegen nicht – wie die meisten Tiere ständig auf der Lauer, sondern können halbschlummernd vollkommen entspannen.

Und sie erwachen mit hellem Bewusstsein genau in dem Moment, wo Aktivität von ihnen verlangt wird. Die Katze ist zu einer ganz besonderen Form des Ruhens fähig:
Der Körper ist völlig entspannt, die seelischen Kräfte aber sind wachsam und aufnahmefähig. Sie registrieren jede Veränderung der Umgebung.

Gesunde Katzen spüren Wetteränderung und auch die Kraftfelder in der Erde. Bekannt ist, dass Katzen auch Erdbeben feinfühlig voraus spüren und die Gefahr deutlich anzeigen. Frauen, die Bast um ihre Kräfte bitten, können ihre Intuition und ihre Wachsamkeit schärfen und dabei ganz entspannt bleiben.

Bast wird am besten gerufen und verehrt, indem man mit Katzen lebt, sie beobachtet, sich an ihrem Wesen erfreut und von ihnen lernt.

Mehr zu den erwähnten Göttinnen:
Bast
Sekhmet

 

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