Jeweils am ersten Freitag im September wird in den U.S.A. der „National Lazy Mom’s Day“ gefeiert. Den gibt’s wirklich!
Ich bin sehr dafür, dass wir auch hier einen offiziellen „Mütter-dürfen-faul-sein-Tag“ einführen.
Am Lazy Mom’s Day sind die Mütter dieser Welt von allen Aufgaben und Pflichten befreit. Und dazu braucht’s nicht einmal Blümchen oder Pralinen wie am Muttertag im Mai.
Dieser Tag ist nach der aufwühlenden Zeit des Lockdowns, in denen Frauen einen Riesen-Spagat zwischen Home-Office, Home-Schooling, vermehrte Haushaltsaufgaben (weil wenn alle daheim sind, muss mehr gekocht und geputzt werden) gemacht haben, ganz besonders wichtig.
Der Hintergedanke des Lazy Mom’s Days: Mütter sollen lernen, zu delegieren! Wer sagt, dass Kochen, Putzen, mit den Kindern lernen, alle Haushaltsbesorgungen erledigen in ihrem Zuständigkeitsbereich liegt? Hey, wir leben schon 20 Jahre im 21. Jahrhundert! Und der Corona-Lockdown hat sehr drastisch die Mehrfachbelastung von Frauen und vor allem Müttern zum Vorschein gebracht.
Der Lazy Mom’s Day ist als Experiment gedacht: Wie ist das, wenn Mama einen ganzen Tag nichts macht, also wirklich nichts. Wie fühlt sich das für sie selbst an und was macht das mit dem Rest der Familie?
Dass dieser Tag immer an einem Freitag ist, bedeutet nicht, dass Mütter alles, was an diesem Tag nicht erledigt ist, dann am Wochenende nachholen.
Es geht vielmehr darum, dass sich die gesamte Familie um alle Aufgaben kümmert, die ansonsten Mama macht – Wäsche und Geschirr waschen, einkaufen, kochen (zur Not auch Pizza bestellen), die Kinder zu diversen Terminen fahren, herumliegende Kleidungsstücke aufräumen u.s.w.
Das alles, während Mama lässig am Sofa liegt oder – noch besser – sich in irgendeinem Wellness-Tempel rekelt und verwöhnen lässt.
Mach’s wie die Göttin des Müßiggangs
Eine passende Göttin gibt’s dazu übrigens auch: Aergia, die griechische Göttin der Faulheit, der Trägheit und des Müßiggangs.
Als Göttin der Auszeit ist sie Gegenspielerin bzw. Schwester ist die Göttin Horme, das ist die Göttin der Aktivität und Energie. Erst wenn beide Göttinnen gleichermaßen ihre Gaben zur Wirkung bringen, tritt so etwas ein, das wir heute „Work-Life-Balance“ nennen.
So gesehen sollte eigentlich jeder zweite Tag ein Lazy Mom’s Day stattfinden, der eigentlich gleich auf einen allgemeinen Lazy Women’s Day ausgeweitet werden sollte.
Aergia jedenfalls erinnert speziell Frauen, die eine oder andere Pause einzulegen – ein Nachmittagsschläfchen, eine Auszeit, Urlaub, einen ausgiebigen Schönheitsschlaf, ein träges Wochenende ….
Immer, wenn etwas nicht so flott von der Hand geht, die Umstände es bedingen, eine Pause einzulegen, man vor lauter Schusseln gar nichts mehr zu Wege bringt, dann kann es sein, dass gerade Aergia anklopft – Beine hochlegen, dehnen und strecken, gähnen, ein Nickerchen einlegen – damit können wir Aergia ehren (und uns nähren).
Uns allen einen wunderbar faulen 4. September!
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