Artemis – wenn die Mondgöttin zu sich selber fliegt

Heute also soll die „Artemis“-Mission zum Mond aufbrechen.
Damit plant die US-Raumfahrtbehörde Nasa ihre Zukunft der „bemannten“ Raumfahrt: Nach 50 Jahren zurück zum Mond!
Das Weltraumprogramm hieß in den 70-er-Jahren „Apollo“.
In Anspielung darauf wird die Neuauflage nun Artemis benannt. Sie ist Apollos Zwillingschwester und die Erstgeborene der Göttin Letho, von der eine außergewöhnliche Geburtsgeschichte ihres Zwillingspaares bekannt ist.

Wieviel wilde Frauenkraft schwingt in der Mondmission mit?

Wahrscheinlich, um nicht zu sehr in die griechische Mythologie und die Göttinnen-Kraft abzudriften, benötigte man bei der NASA eine wissenschaftliche Erklärung, warum man den Namen der griechischen Mond- und Jagdgöttin gewählt hat.
Und fand diese in: Advanced Relay TEchnology MISsion (etwa: hochentwickelte Relais- und Technologie-Mission). Damit liegt man nicht so falsch. Es liegt im Wesen dieser Göttin, dass ihre Energie uns vorantreibt. Mit der Artemis-Kraft werden wir zielsicher, schießen kraftvoll unsere Pfeile ab. Ohne sie würden wir vielleicht im Stillstand und der Gemütlichkeit verharren, uns nie trauen, etwas Neues auszuprobieren.
Und: Wenn schon mal etwas nach einer alten Göttin benannt ist, dann können wir davon ausgehen, dass ihre Energie schon auch einen gewissen Einfluss hat.
Artemis steht ja für die wilde, freie, selbstbestimmte Kraft der Frauen. Sie gilt auch als die Göttin des Zaubers, der Zauberinnen und Hexen sowie der Zauberkräuter. Für die sie gibt es keine Autorität, die über ihr steht, sie regiert über sich selbst und ist frei vom Einfluss anderer. 
Ob all das der NASA so bewusst war bei der Namensfindung ihrer neuen Mondmission?

Die außergewöhnliche Geburtsgeschichte

Der Geschichte von Artemis ist ja schon von ihrer Geburt an bemerkenswert:
Die hochschwangere Göttin Letho fand keinen Platz für ihre Niederkunft. Schließlich standen ihr Athena und viele anderen Göttinnen des Olymps als Geburtshelferinnen zur Seite. Doch erst als Hera einwilligte, konnte die Geburtsgöttin Eileithyia um Hilfe gerufen werden. Darauf hin brachte Letho zuerst den weiblichen Mond in Form der Artemis zur Welt. Diese half der Mutter daraufhin sofort bei der Geburt ihres Zwillingsbruders, der männlichen Sonne in Form des Apollon. Damit war klar, dass die Mondgöttin die erste war, die am Himmel aufleuchtete und erst danach Apollon als Sonnengott kam. Und: Artemis war gleich nach ihrer Geburt so schlau und kraftvoll, dass sie ihrer Mutter bei ihrer weiteren Geburt beistehen konnte.

Stärkste Rakete der Welt

Also klar: Mythologisch war Artemis vor Apoll da. Bei der NASA ist das umgekehrt. Warum die NASA-Leute ihre erste Mondmission ausgerechnet nach einem Sonnengott benannt haben, erschließt sich mir nicht wirklich. Nun aber haben sie sich auf die gute alte Mondgöttin besonnen, und schicken sie sozusagen hinauf zu sich selbst.
Es hebt heute also die stärkste jemals gebaute Trägerrakete ab. Und das entspricht voll und ganz der Kraft der Göttin Artemis, die ja auch eine Jagdgöttin ist. Sie wirft ihre Speere überaus kraftvoll und trifft ganz genau. Es heißt aber, dass sie Pfeil und Bogen nur einsetzt, um Verbrechen zu sühnen, insbesondere Verbrechen gegen ihre Mutter, die Erde. Das sollte uns auch zu denken geben!

Was macht Helga am Mond?

Helga? Ja die fliegt in Artemis mit. Denn es sitzen in der Rakete zwei Dummies, Helga und Zohar genannt.
Und Helga wirft ihre Schatten schon voraus, denn in zwei Jahren soll Artemis dann „bemannt“ zum Mond fliegen, darunter soll erstmals auch eine Frau sein. Da können wir uns jetzt schon überlegen, wie wir „bemannt“ gendern werden: Befrautmannt oder vielleicht einfach bemenscht.
Und was wird die Astronautin dann sagen, sollte sie es sein, die den Mondboden betritt, vielleicht: „This is a small step for woman, but a giant leap for womankind“.

Helga hat übrigens tatsächlich einen weiblichen Körper und sie trägt eine eigens entwickelte Schutzweste, mit der man testet, wie man einen weiblichen Körper effektiv vor gefährlicher Weltraumstrahlung schützen kann. In meinem unendlichen Optimismus nehme ich das mal als gutes Zeichen. Vielleicht beginnt man auch die verschiedenen wissenschaftlichen Errungenschaften für die Erdfrauen zu adaptieren, wie z.B. in der Medizin, der Architektur oder auch schlicht bei Autos (Sicherheitsgurten und Airbags sind immer noch auf Körpermaßen eines durchschnittlichen Mannes ausgerichtet und daher für Frauen mitunter eine tödliche Falle). Wenn der Schutz von Frauen in der Weltraumfahrt geht, dann müsste es doch auf der Erde auch möglich sein.

So, jetzt wünschen wir Artemis einmal einen guten Flug, da wird die Mondgöttin ja ganz schön staunen, wenn sie von einer Mondgöttin umrundet wird. Aber irgendwie ist sie es ja auch schon gewohnt: Am 3. Januar 2019 ist die chinesische Mondgöttin Chang-O in Form der chinesischen Mondsonde „Chang’e 4“ auf unserem Erdtrabanten gelandet (siehe auch dieser Blogbeitrag).
Wer weiß, vielleicht geht irgendwann auch einmal Helga in die Geschichte der Mondgöttinnen ein …

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Mehr zu den erwähnten Göttinnen:
Artemis
Athena
Chang-O
Eileithyia
Hera
Letho

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2 Antworten zu Artemis – wenn die Mondgöttin zu sich selber fliegt

  1. Holger sagt:

    Diese olympische Artemis ist durchaus faszinierend und spannend. Ihr silberner Bogen stellt die Mondsichel dar. Es ist allerdings immer auch Makel mit diesen Göttern verbunden. Diese Artemis beispielsweise gerät recht häufig in einen Tötungsrausch -> https://www.mythologie-antike.com/t101-artemis-gottin-der-jagd-und-huterin-vom-wald-zwillingsschwester-von-apollo

  2. Pingback: 20. Juli: Internationaler Tag des Mondes | Oh Göttin

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