Frauen brauchen mitunter ja einen guten Anlass, um es sich einmal so wirklich gut gehen zu lassen. Am morgigen 26. Februar wäre wieder ein solcher, denn es ist der Tag der Hygieia.
An diesem Tag gingen die Menschen im antiken Rom ganz bewusst zu Heilquellen, um dort zu baden und Wasser zu trinken. Mit diesen Handlungen traten sie mit der Göttin der Gesundheit in Verbindung
Es ist die Zeit des „neuen Wassers“, das gerade wieder unter der Eisdecke hervorsprudelt und in vielen kleinen Bächen nach der Schneeschmelze über die Wiesen rinnt. Dieses galt als Symbol für die neue Lebenskraft im beginnenden Frühjahr und ihm wurde daher besondere Heilkraft zugeschrieben.
Die Menschen nahmen sich Zeit an diesem Tag und baten die Göttin, sie wieder ganz, heil-ig und gesund zu machen.
Hygieia ist in unserem heutigen Leben immer noch sehr gegenwärtig: Als Inbegriff der Gesundheit verdanken wir ihr den Begriff Hygiene – dies zeigt auch gleich ihre wesentliche Ausrichtung. Während ihre Mutter Epione Linderung von Schmerzen bringt und ihr Vater Asklepios explizit mit Heilung in Verbindung gebracht wurde, steht Hygieia viel weniger für Arznei oder andere Mittel gegen Krankheit, sondern viel mehr für den Schutz einer guten Gesundheit und für vorbeugende Gesunderhaltung, was ja auch Hygiene bewirken soll. Dennoch gilt sie auch als die Beschützerin der ApothekerInnen. Das Symbol von Apotheken mit einer Schlange, die aus einer Schale trinkt, ist auch auf diese Göttin zurückzuführen. Denn dargestellt wird Hygieia meist mit einem Füllhorn voller Früchte oder ihrem heiligen Tier, der Schlange, der sie oft aus einer Schale Wasser reicht.
Ihr Name wird gleich am Anfang des Eids des Hippokrates angerufen:
„Ich schwöre bei Apollon dem Arzt und bei Asklepios, Hygieia und Panakeia sowie unter Anrufung aller Götter und Göttinnen…“
Die im Eid erwähnte Panakeia ist ihre Schwester, die Göttin der Medizin und Zauberei, diese steht Hygieia als “Allheilende” zur Seite. Hygieia und Panakeia wurden auch die beiden Brüste der Rheia Coronis genannt, die heilkräftige Milch spenden.
Hygieia hatte ihre eigenen Tempel und Heilstätten. Ihre Priesterinnen arbeiteten mit Kräutern und Heilsteinen, Bädern in heilenden Quellen, energetisierenden Massagen und Heilungs-Sitzungen. Darüber hinaus gab es die Möglichkeit des Tempelschlafes, bei dem die Kranken der Göttin begegnen und dadurch Heilung erfahren bzw. in ihren Träumen den Weg zur Heilung oder die passenden Heilmittel erfahren.
Eine gute Gelegenheit also, für morgen etwas Feines für Gesundheit und Wohlbefinden zu planen – sozusagen als persönliches Ritual für Hygieia. Wie wäre es also mit:
- einem Wellnesstag, um in das warme Wasser einer Therme zu tauchen
- einem Schönheitstag, bei dem man die Haut mit einem Peeling erneuert und sich dabei wie eine Schlange fühlt, die sich häutet
- einem langer Spaziergang in der frischen Februarluft
- einer belebend-erfrischenden Massage
- einem laaaangen „Tempelschlaf“ mit heilsamen Träumen
- oder einfach einmal der ganz bewussten Wahrnehmung des eigenen Körpers, um sich an dessen Gesundheit und Kraft zu erfreuen
Einen genussreich-gesunden Hygieia-Tag allseits!