Morgen, am 11. Oktober sind zwei Tage, die irgendwie etwas miteinander zu tun haben:
Der Welt-Ei-Tag und der Internationale Mädchentag.
Der Welt-Ei-Tag soll vor allem öffentliches Bewusstsein für die Vorteile und Vorzüge von Eiern als Nahrungsmittel zu schaffen.
Der Internationale Mädchentag der Vereinten Nationen soll auf die weltweit vorhandenen Benachteiligungen von Mädchen hinweisen.
Ich möchte die Idee dieser beiden Tage ausweiten und verknüpfen.
Das Ei ist die Keimzelle unseres Lebens. Das Symbol für eine starke matrilinearen Kraft.
Wir sind bereits im Bauch unserer Großmutter
Was viele nicht wissen: Frauen befinden sich (zumindest von der weiblichen Keimzellen her) schon im Bauch ihrer Großmutter mütterlicherseits!
Denn bei der Geburt eines neugeborenen Mädchens sind in ihren Eierstöcken bereits alle zur Verfügung stehenden Eizellen vorhanden.
Diese bilden sich bereits in der 20. Schwangerschaftswoche.
Eine durchschnittliche Schwangerschaft dauert 40 Wochen. Die Hälfte davon war das Ei, aus dem ich später entstanden bin, also im Bauch meiner Mutter (als Embryo) und daher auch im Bauch meiner Großmutter.
Eine Eizelle ist die weibliche Keimzelle, dessen Kern die mütterlichen Erbanlagen enthält. Bei ihrer Geburt besitzen Mädchen etwa 200.000 unreife Eizellen.
In jedem Zyklus der Frauen reifen etwa 10 bis 100 Eizellen heran.
Ein wunderbares Beispiel dafür, wie großzügig „Mutter Natur“ ihre Ressourcen anlegt.
Als kleines Rechenexempel: Frauen haben rund 40 Jahre ihres Lebens ihren Eisprung – rund 13 x im Jahr. Das macht ca. 520 Eisprünge. Multipliziert mit 100 können wir davon ausgehen, dass in einem Frauenleben rund 52.000 Eier heranreifen.
Da gibt es immer noch einen 3-fachen Vorrat, den auch Frauen jenseits ihrer physisch fruchtbaren Lebensphase in sich haben. Ein Potentials, aus denen sie als „Weise Alten“ kreativ schöpfen können!
Die Ei-Göttinnen
Und natürlich werden auch Göttinnen mit Eiern verbunden, wie z.B. die syrische Atargatis: Dem Mythos nach kam sie vom Himmel in Gestalt eines Eies, das im Fluss Euphrat landete. Als sie die Schalen des Eies aufbrach und heraus stieg, war sie so schön, dass die Menschen vor Entzücken auf die Erde fielen.
Die kretische Leda bzw. die griechische Nemesis soll das berühmte „goldene Ei“ gelegt haben, das als Sonne interpretiert wird. Leda gilt auch als Mutter des Welteneies.
Die griechische Nyx wiederum legte ein silbernes Ei in den Schoß der Dunkelheit. In diesem Ei soll oben als gähnender, hohler Raum nach wie vor das Chaos gewesen sein. Unten aber war „das Andere“ und das war Gaia, die Erdgöttin.
Hopi, Sioux, Dakota, Lakota und andere indigene Völker Nordamerikas glauben an eine „Urgroßmutter“, die das Ur-Weibliche symbolisiert, einer Schöpfungskraft oder Göttin, aus der alles geboren wird.
Diese Kraft, die bei einigen Völkern Wakan genannt wird, wird auch als das All, das Ur-Ei, das allererste Einatmen, das Empfangende bzw. das in sich ruhende Prinzip, als Ur-Kelch, als ursprünglicher Kreis angesehen.
Die indische Arikina – Urgöttin der Karachi – legte eines Tages sieben Eier. Aus sechs von ihnen kamen Gottheiten hervor. Das siebte Ei zerbrach und es traten tausende böse Geister heraus.
Die skandinavische Schöpfungsgöttin Ilmatar schwebte Äonen lang als leerer Raum im Himmel, bis sie einsam wurde. Sie sehnte sich nach einem Kind. Doch da sie auf der Welt allein war, konnte sich ihr Wunsch nicht erfüllen. Aber eines Tages, als ihre Sehnsucht so groß wurde, hatte der Ostwind mit ihr Einsehen. Sie wurde von ihm kräftig gerüttelt und so wurde sie mit Vainäämoinen schwanger. Als das Kind nach 700 Jahren noch nicht auf der Welt war, gab Ilmatar die Hoffnung auf, es jemals zu sehen und begab sich ins Urmeer, wo sie zur Wassermutter wurde.
Dort sah sie eine Ente, die nach einem Brutplatz suchte. Da es noch kein Land gab, war Ilmatar so gütig und hob ihr Knie, auf dem sich der Vogel niederließ und sieben Eier legte; eins davon war aus Eisen. Doch Ilmatar konnte nicht so lange still halten, bis die Ente fertig gebrütet hatte, so bewegte sie sich ein wenig und die Eier rutschten von ihrem Knie und zerbrachen. Sie fielen in den Urschlamm und aus den Teilen der Eier entstanden der Himmel und die Erde. Aus dem Eigelb wurde die Göttin Päivätär, die Sonne, aus dem Eiweiß wurde Kuu, der Mond, und kleine Stücke der Eierschale bildeten die Sterne. Das Ei aus Eisen hatte einen schwarzen Dotter, daraus wurde eine Gewitterwolke.
Also Frauen – eine gute Gelegenheit, uns unserer wunderbaren Eier bewusst zu werden, diese Quelle weiblicher Schöpfungskraft.
Feiern wir also morgen das EI und die wunderbaren Töchter, die daraus entstehen!
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Mehr zu den erwähnten Göttinnen:
Arikina
Atargatis
Gaia
Ilmatar
Leda
Nemesis
Nyx
Päivätär
Wakan