So, das ist ja interessant, heute, am 3. November ist sowohl der Weltmännertag wie auch der Hausfrauentag. Ob das die logische Fortsetzung der beiden katholischen Trauertage ist, weiß ich nicht. Genauso wenig, wie ich weiß, ob diese beiden Tage absichtlich auf das selbe Datum fallen.
Worum geht es beim Weltmännertag? Ziel ist es, dass Männer sich ihrer Gesundheit bewusst werden. Er wurde übrigens von Andrologen der Universität Wien ins Leben gerufen. Statistiken beweisen, dass die Lebenserwartung der Männer im Durchschnitt sieben Jahre unter jener der Frauen liegt. Nicht etwa, weil sie das „schwache Geschlecht“ sind, das vielleicht auch, aber sie setzen sich vor allem mehr gesundheitlichen Risikofaktoren aus. Damit ist nicht nur gemeint, dass sie rasanter Auto fahren oder risikoreicheren Jobs und Freizeitaktivitäten nachgehen, es geht viel mehr um das Gesundheitsrisiko ihrer Lebensweise. So trinken Männer im Vergleich zu Frauen mehr Alkohol, sie ernähren sich fetter und sie haben oft keine realistische Einschätzung der eigenen gesundheitlichen Verfassung. Auch wenn psychische Erkrankungen bei Männern wesentlich seltener diagnostiziert werden als bei Frauen, begehen Männer dreimal häufiger Suizid. Die Gründe dafür: Sie suchen seltener professionelle Hilfe und haben oft ein schwächeres soziales Netz.
Hausfrau – noch zeitgemäß?
Nun zum Hausfrauentag. Dieser wird vor allem in Amerika als National Housewife’s Day begangen und soll all jene Menschen ehren, die (mehrheitlich) als Hausfrauen eben den gesamten Haushalt schmeißen und die Erziehung der Kinder, sowie oft auch die Betreuung der älteren Familienmitglieder übernehmen. Ein 24-Stunden-Job, ohne Pensionsanspruch. Wenn sich der Göttergatte schon längst im wohlverdienten Ruhestand befindet, ist seine Frau bis ins hohe Alter immer noch Hausfrau. Diesen „Haushaltsmanagerinnen“ haben nach wie vor nicht das gesellschaftliche Standing, die ihnen angesichts der hier getragenen Verantwortung eigentlich zustehen müsste.
Ist dieser Tag noch zeitgemäß? Der Begriff der Hausfrau stammt noch aus einer Zeit, in der viele Familien primär durch ein einzelnes Einkommen des Mannes ernährt wurden. Heute kommt fast kein Haushalt mehr mit einem einzelnen Einkommen über die Runden und beide Partner müssen arbeiten.
So, und wer macht den Haushalt? Auch beide zu gleichen Teilen?
Wer verzichtet in der Regel auf Karriere, bessere Verdienstmöglichkeiten, interessantere Jobs zugunsten dessen, dass neben der Erwerbsarbeit die Kinder betreut werden müssen, alle was zum Essen sowie saubere Kleidung haben und das Heim nicht im Chaos versinkt?
Was ist stärkend, nährend und liebevoll?
Ich habe allerhöchste Achtung und vollsten Respekt vor all jenen, die diese Doppel-, Drei- und Mehrfachbelastung bewältigen. Sie kommen mir oft vor wie diese indischen Göttinnen mit vielen Armen, in denen sie unterschiedliche Werkzeuge oder auch Waffen tragen.
Deshalb habe ich als Bild für diesen Blogbeitrag auch so eine Göttin gewählt: Durga.
Ihre Energie hilft besonders Frauen dabei, Grenzen zu setzen, sich den Raum zu nehmen, der ihnen zusteht und ihre Kraft in erster Linie einmal für sich selbst einzusetzen. Erst wenn dies alles gewährleistet ist, können Frauen sich aus diesem Potential heraus entscheiden, auch etwas für andere zu tun.
Aber Achtung: Durga trägt auch das Schwert der Wahrheit. Dieses kämpft gegegen jegliche Selbstverleugnung und Ignoranz.
Wenn Durga um Unterstützung gebeten wird, wird sie zu allererst sehr streng fragen:
„Wie schützt du dich selbst, deine Arbeit, deine Ideen, deine Zeit?
Kennst du deine Rechte und setzt du dich auch dafür ein?
Wieviele (faule) Kompromisse gehst du ein?
Schaffst du es, Aufgaben und Anforderungen an dich abzulehnen, nicht nur weil du keine Zeit und Kraft sondern einfach auch, weil du keine Lust dazu hast?“
Erst, wenn Frauen beginnen, sich selbst und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen, beginnen sie auch die Göttin Durga wahrzunehmen. Dann werden Frauen von ihr dabei unterstützt, ausschließlich nur mehr das an sich heran zu lassen, was für sie stärkend, nährend und liebevoll ist.
Im übrigen wird bei diversen Beiträgen zum Hausfrauentag, die ich im Internet gefunden habe, empfohlen, dass Frauen sich diesen Tag frei nehmen und den Haushalt einmal den Männern überlassen sollen.
Na, wenn das nicht schon wieder ein Gesundheitsrisiko für diese ist?
Da rennst Du bei mir offene Türen ein, liebe Andrea! Ich werde bald 70 und pflege meinen Mann. Ich muss immer, immer…
Und heute nehme ich mir frei!!! Eine liebe afrikanische Studentin betreut….
Danke für die Anregung! Übrigens danke für alle Deine tollen Texte und E-books! Ich besitze bald schon 7 von den Jahreszeitenfesten und das „Schönheits“ e-book und diverse andere…
Deine treue Anhängerin
Hella Brust