Geneigten Leserinnen und Leser wird bereits aufgefallen sein, dass ich immer wieder teils auch skurrile Feiertage, Jahres- und Gedenktage zum Anlass nehme, um, gemäß des Motto dieses Blogs „Ansichten, Anrufungen, Anregungen, Angebote an sämtliche Göttinnen dieser Welt“ anzubringen.
Das ist – zugegebener Weise – öfters ein wenig an den Haaren herbeigezogen, aber mich amüsiert halt immer wieder, wofür spezielle Tage ins Leben gerufen wurden. Die Vereinten Nationen listen mehr als 150 Gedenktage. Noch viel länger sind Sammlungen der kuriosen Ehren- und Aktionstage. Zuständig für diese ehrwürdigen Termine ist übrigens weder eine Behörde noch eine Kommission oder sonst irgendeine andere offizielle Stelle, die festlegt, an was gedacht werden sollte.
Neben weltweiten Organisationen sowie Staaten und Kirchen kann jeder Verband, jede Firma, jede Privatperson Aktionstage ausrufen und entsprechend platzieren – in der Hoffnung, dass sie irgendwann die Öffentlichkeit erreichen.
Was feiern wir im Januar?
Also ich verspreche euch, ich werde auch in diesem Jahr den einen oder anderen denkwürdigen Tag für meine Betrachtungen der Welt heranziehen. Für den Januar mache ich das gleich einmal in Bausch und Bogen:
Da „feiern“ wir den „Tag des alten Gesteins“ (7. Januar), gefolgt vom „Tag des Schaumbades“ und dem „Männerbeobachtungstag“ (beide am 8. Januar – besteht hier ein Zusammenhang???). Gleich darauf kommt der „Spiele-Gott-Tag“ (9. Januar), das geht unmittelbar in den „Tag der Blockflöte“ und den „Ehrentag der Zimmerpflanze“ über (beide am 10. Januar, vielleicht freuen sich die Zimmerpflanzen über ein Blockflötenkonzert). Anfang nächster Woche (11. Januar) können wir uns am Aktionstag „Spring-in-eine-Pfütze-und-bespritze-deine-Freunde erfreuen“ (warum dieser gerade im Januar stattfindet, wo viele Pfützen wahrscheinlich zugefroren sind, wird ein ewiges Rätsel bleiben – vielleicht dass doch nicht allzu viele Freunde bespritzt werden?).
Und dann kommts: Nachdem wir Männer beobachtet und diese Gott gespielt haben, begehen wir am 12. Januar den „Festtag der fabelhaften wilden Männer“.
Von alten Steinen, wilden Männern bis zu neuen Träumen
Fällt euch was auf? Nachdem wir uns also von den Feiertagen rund um die Geburt eines Gottes, um das Ableben eines Papstes (Silvester) und von den drei als heilig geltenden Königen erholt haben, wird unsere Aufmerksamkeit sofort wieder auf die Männer gelenkt.
Ich erfreue mich ja immer wieder über die zeitliche Abfolge so mancher dieser Feiertage und überlege mir, ob dies zufällig ist oder ob es da einen Zusammenhang gibt:
Da wird also am 7. Januar am Alten-Stein-Tag unsere Aufmerksamkeit auf Fossilien gelenkt, vielleicht, um das folgende schon mal aufzubereiten. Kurz in einem Schaumbad relaxt sollen wir Männer beobachten. Welche? Was an ihnen genau? Zu welchem Zweck? Und wem können wir die Resultate dieser Beobachtungen dann mitteilen?
Genug von der Männerbeobachtung, können diese Tags darauf auch gleich Gott spielen. Worum geht es bei diesem „Spiele-Gott-Tag“? Man weiß nicht viel über dessen Ursprung, nur soviel, dass er in den Vereinigten Staaten von Amerika jeweils am 9. Januar als „Play God Day“ begangen wird. An diesem Tag soll es weniger darum gehen, sich besser (sprich göttlicher) als andere zu fühlen, sondern mehr darum, etwas Gutes zu tun. Wobei dahin gestellt ist, ob Gott (zumindest der biblische) als Role-Model dafür taugt und was dieser gut gemacht hat. Wenn man sich anschaut, wie in der Bibel im Auftrag des angeblich „lieben“ Gottes getötet, gefoltert und im Blutrausch gerächt wird, kann man da schon so seine Zweifel haben. Und mit welchen Auswirkungen einer vier Jahre lang in Amerika Gott gespielt hat, das sehen wir aktuell in allen Nachrichtensendungen.
Pfuhhh, dann eine kurze Pause, in der wir Blockflöte spielen, unsere Zimmerpflanzen ehren und in Pfützen springen. Und dann kommt auch schon der Tag, an dem die fabelhaften wilden Männer gefeiert werden (oder sich selbst feiern).
Halten wir da mal kurz inne: Was verstehst du ganz persönlich unter einem fabelhaften wilden Mann?
Ich glaube, da gehen die Definitionen ziemlich auseinander. Manchen reicht es vielleicht schon, wenn er ganz wild den Staubsauger betätigen und mit seiner unheimlichen Muskelkraft einen Schraubverschluss öffnen oder die schweren Einkaufstüten ins Haus bringen kann.
Übrigens zeitgleich mit dem wilden-Männer-Tag begehen wir den „Tag des Marzipans“.
So was fällt mir jetzt da dazu ein? Am ehesten noch der Kultsong aus dem Kultfilm „Müllers Büro“: Männer sind wie Marzipan
So, jetzt habe ich gleich zu Jahresbeginn das Männerthema hinreichend abgehandelt.
Ich verspreche, demnächst widme ich mich wieder Frauen und Göttinnen.
Wenn du willst, kannst du durch all diese Tage einfach durchtauchen oder sie ignorieren und am 13. Januar den „Lass-Deine-Träume-wahr-werden-Tag“ gebührend feiern!
******************
Bildquellen:
model-616189_1920 / RyanMcGuire / pixabay.com
man-641691_1920 / RyanMcGuire / pixabay.com
portrait-4572313_1920 / darksouls1 / pixabay.com