Heute ist Welt-Ei-Tag – Quelle weiblicher Schöpfungskraft

Das Ei: Keimzelle unseres Lebens.
Das wird heuer gefeiert. Ja, es gibt tatsächlich einen Welt-Ei-Tag.
Etabliert wurde dieser im Jahre 1996 auf jährlichen Konferenz der International Egg Commission (IEC), die in diesem Jahr in Wien stattfand. Seither wird das Ei jeden zweiten Freitag im Oktober gefeiert.
Der IEC geht es am Welt-Ei-Tag vor allem darum, öffentliches Bewusstsein für die Vorteile und Vorzüge von Eiern als Nahrungsmittel zu schaffen. Denn Eier gelten als eines der Lebensmittel, die über den höchsten natürlichen Protein- und Vitamin-D-Gehalt verfügen und eine zentrale Rolle für die Ernährung der Weltbevölkerung spielen

Das klingt natürlich alles ganz wunderbar – allerdings sind in der westlichen industriellen Praxis unsere Eier leider häufig immer noch mit einer inakzeptablen Massentierhaltung verbunden.
Darauf sollten wir im Supermarkt achten – oder unsere Eier gleich beim lokalen Biobauernhof kaufen.

Weibliches Wunderwerk mit Maiglöckchen-Duft

Ich möchte diesen Welt-Ei-Tag ausweiten – vom Nahrungsmittel, das uns die Hühner (nicht freiwillig) spenden auf dieses Wunderwerk des Körpers von weiblichen Tieren und Menschen.
Die Eizelle von Frauen hat einen Durchmesser von 0,11 bis 0,14 mm – sie ist als größte menschliche Körperzelle die einzige, die gerade noch mit dem bloßen Auge sichtbar ist.
Interessanter Weise ist die kleinste Zelle des Menschen das Spermium.
Für diese ist es gar nicht so einfach, das Ei zu finden. Daher verströmt die reife menschliche Eizelle einen Maiglöckchen-Duft. Dieser Lockstoff weist nicht nur die Richtung, er sorgt auch für eine Verdoppelung der Geschwindigkeit der Spermien.

Eine Eizelle ist die weibliche Keimzelle, dessen Kern die mütterlichen Erbanlagen enthält. Bei ihrer Geburt besitzen Mädchen etwa 200.000 unreife Eizellen.
In jedem Zyklus der Frauen reifen etwa 10 bis 100 Eizellen heran.
Ein wunderbares Beispiel dafür, wie großzügig „Mutter Natur“ ihre Ressourcen anlegt.
Als kleines Rechenexempel: Frauen haben rund 40 Jahre ihres Lebens ihren Eisprung – rund 13 x im Jahr. Das macht ca. 520 Eisprünge. Multipliziert mit 100 können wir davon ausgehen, dass in einem Frauenleben rund 52.000 Eier heranreifen.
Da gibt es immer noch einen 3-fachen Vorrat, den auch Frauen jenseits ihrer physisch fruchtbaren Lebensphase in sich haben. Ein Potentials, aus denen sie als „Weise Alten“kreativ schöpfen können!

Die Ei-Göttinnen

Und natürlich werden auch Göttinnen mit Eiern verbunden, wie z.B. die syrische Atargatis: Dem Mythos nach kam sie vom Himmel in Gestalt eines Eies, das im Fluss Euphrat landete. Als sie die Schalen des Eies aufbrach und heraus stieg, war sie so schön, dass die Menschen vor Entzücken auf die Erde fielen.

Die kretische Leda bzw. die griechische Nemesis soll das berühmte „goldene Ei“ gelegt haben, das als Sonne interpretiert wird. Leda gilt auch als Mutter des Welteneies.

Die griechische Nyx wiederum legte ein silbernes Ei in den Schoß der Dunkelheit. In diesem Ei soll oben als gähnender, hohler Raum nach wie vor das Chaos gewesen sein. Unten aber war „das Andere“ und das war Gaia, die Erdgöttin.

Hopi, Sioux, Dakota, Lakota und andere indigene Völker Nordamerikas glauben an eine „Urgroßmutter“, die das Ur-Weibliche symbolisiert, einer Schöpfungskraft oder Göttin, aus der alles geboren wird. Diese Kraft, die bei einigen Völkern Wakan genannt wird, wird auch als das All, das Ur-Ei, das allererste Einatmen, das Empfangende bzw. das in sich ruhende Prinzip, als Ur-Kelch, als ursprünglicher Kreis angesehen.

Die indische Arikina – Urgöttin der Karachi – legte eines Tages sieben Eier.
Aus sechs von ihnen kamen Gottheiten hervor. Das siebte Ei zerbrach und es traten tausende böse Geister heraus.

Die skandinavische Schöpfungsgöttin Ilmatar schwebte Äonen lang als leerer Raum im Himmel, bis sie einsam wurde. Sie sehnte sich nach einem Kind. Doch da sie auf der Welt allein war, konnte sich ihr Wunsch nicht erfüllen. Aber eines Tages, als ihre Sehnsucht so groß wurde, hatte der Ostwind mit ihr Einsehen. Sie wurde von ihm kräftig gerüttelt und so wurde sie mit Vainäämoinen schwanger. Als das Kind nach 700 Jahren noch nicht auf der Welt war, gab Ilmatar die Hoffnung auf, es jemals zu sehen und begab sich ins Urmeer, wo sie zur Wassermutter wurde.
Dort sah sie eine Ente, die nach einem Brutplatz suchte. Da es noch kein Land gab, war Ilmatar so gütig und hob ihr Knie, auf dem sich der Vogel niederließ und sieben Eier legte; eins davon war aus Eisen. Doch Ilmatar konnte nicht so lange still halten, bis die Ente fertig gebrütet hatte, so bewegte sie sich ein wenig und die Eier rutschten von ihrem Knie und zerbrachen. Sie fielen in den Urschlamm und aus den Teilen der Eier entstanden der Himmel und die Erde. Aus dem Eigelb wurde die Göttin Päivätär, die Sonne, aus dem Eiweiß wurde Kuu, der Mond, und kleine Stücke der Eierschale bildeten die Sterne. Das Ei aus Eisen hatte einen schwarzen Dotter, daraus wurde eine Gewitterwolke.

Also Frauen – eine gute Gelegenheit, uns unserer wunderbaren Eier bewusst zu werden, diese Quelle weiblicher Schöpfungskraft. Feiern wir heute das EI!

 

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