Der Mond und ganz besonders der Vollmond hat auf die Menschen wahrscheinlich seit jeher eine große Faszination ausgeübt. Viele Mythen ranken sich um unseren Erdtrabanten. Und seit jeher beobachte man wahrscheinlich genau die unterschiedlichsten Erscheinungsformen und deutete sie. Und zwar als gutes oder böses Omen oder man zog Schlüsse in Bezug auf verschiedene Phänomene auf der Erde, die möglicherweise mit dem Mond im Zusammenhang stehen.
Wenn er heute am südöstlichen Horizont gegen 21 Uhr aufgeht, wirkt deutlich größer als normalerweise.
Denn zurzeit ist der Mond der Erde ungewöhnlich nahe. Der Grund für diesen Supermond: Der Mond hat eine elliptischen Umlaufbahn um die Erde, die Entfernung der beiden Himmelskörper differiert daher zwischen 356.400 und 406.700 Kilometern.
Da alle 29,5 Tage Vollmond ist, fällt der Abstand jeden Monat anders aus.
Am heutigen 26. Mai ist der Mond genau am erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn – „nur“ etwa 357.300 Kilometer entfernt. Das sind rund dreißigtausend Kilometer näher als sonst. Wer sich darunter nichts vorstellen kann: Das ist einmal Europa-Australien und retour.
Diese geringere Distanz lässt den Vollmond 14 Prozent größer erscheinen. Das ist ein Unterschied wie der zwischen einer Ein- und einer Zwei-Euro-Münze.
Wenn vorher von Phänomenen auf der Erde die Rede war: Aufgrund der geringeren Entfernung ist Unterschied zwischen Ebbe und Flut noch größer als sonst.
Stichwort Springflut: Die zuletzt im März zu Vollmond hat dabei geholfen, das Containerschiff Ever Given im Suezkanal zu befreien – und da soll noch wer sagen, der Mond hätte keinen Einfluss auf das Erdengeschehen.
Ist dieser Mond blutig?
Dieser Supermond ist zugleich ein Blutmond.
Beides tritt nur sehr selten gleichzeitig auf. Denn es gibt heute auch eine totale Mondfinsternis, die sehen wir aber in unseren Breitengraden nicht, weil sich der Mond zu dieser Zeit unterhalb des Horizonts befindet.
Eine Mondfinsternis wird deshalb Blutmond genannt, weil der Mond nicht einfach vom Himmel verschwindet, er erscheint vielmehr in einem düsteren Licht, das in Rotschattierungen von bräunlich bis orangerot variieren kann. Dieses Farbenspiel entsteht durch die Brechung des Sonnenlichts in der Erdatmosphäre, so wird langwelliges rötliches Restlicht in den Schattenbereich hineinlenkt.
Dieses Himmelspektakel ist heute in Süd-Ost-Asien, in Australien, in einem Großteil von Nordamerika, Südamerika, auf dem Pazifik, dem Atlantik, dem Indischen Ozean und in der Antarktis zu sehen.
Zu diesem Phänomen gibt es in den Mythen natürlich zahlreiche Erklärungen. Wie das als Omen wofür gedeutet wurde, habe ich ausführlich beim letzten Super-Blutmond im Jahr 2019 geschrieben habe: HIER nachzulesen.
Um dieses Blutmond-Spektakel bei uns zu sehen, müssen wir noch einige Zeit warten, die nächsten zwei von Mitteleuropa aus gut zu beobachtenden Mondfinsternisse sind erst wieder am 31.12.2028 und in der Nacht vom 21. auf 22.12.2029.
Wie auch immer:
Der Mai-Vollmond heißt in den alten Kalendern Wonnemond. Abgewandelt gilt das ja für den ganzen Mai als Wonnemonat. Wenn sich dieser rein meteorologisch heuer nicht sehr wonniglich gezeigt hat, bleibt es uns doch allen überlassen, den heutigen Vollmond für so manche Wonnen zu nützen …
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„La Luna – Zauberhafte Mondkraft“,
wo du auch viele Anregungen für magische Mond-Feste findest.
Bildquellen:
Mama Quilla / artedea.net
total lunar eclipse, taken from California: de.wikipedia.org – Alfredo Garcia, Jr, [2] – Flickr [1]
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