In Europa und auf der gesamten Nordhalbkugel der Erde ist heute, am 21. Juni der längste Tag des Jahres. Die Sonnenwende findet heute exakt um 12:07 Uhr MESZ statt.
Zu Sommerbeginn ist die Fruchtbarkeit von Göttin Natur überall zu spüren und zu sehen. Sie bereitet sich darauf vor, ihre Macht in Früchte und Samen zu leiten, die wir bald ernten dürfen. Noch ist allerdings nicht Erntezeit.
Der Sommer beginnt gerade, die glutheißen Tage des Juli und August liegen noch vor uns, jetzt ruhen wir für einen Augenblick zwischen Aussaat und Ernte.
Der magische Wendepunkt
Eine gute Zeit, für einen Moment inne zu halten, die Wärme zu genießen und die Fülle, die die Natur jetztbietet, zu feiern.
Die kürzeste Nacht bzw. der längste Tag des Jahres und stellt einen Wendepunkt im Jahreskreis dar. Viele Kulturen haben diese Zeit des Jahres als etwas Magisches verstanden.
Und seit alten Zeiten feiern Menschen fröhlich und ausgelassen diese größte Helligkeit, die stärkste Sonnenkraft an diesem längsten Tag des Jahres.
Jetzt verlassen wir die erste Jahreshälfte, um in die neue einzukehren. Genau der Tag oder die Nacht dieser Wende, ist eine gute Zeit, die erste Hälfte Revue passieren zu lassen.
Hier ein Vorschlag zu einem Ritual für den längsten Tag im Jahr:
Streue – z.B. mit Mehl – ein Sonnensymbol auf eine Wiese. Zu jedem der Sonnenstrahlen kannst du ein Symbol dessen legen, was du besonders von diesem stärksten und längsten Sonnenlicht des Jahres bestrahlt haben möchtest.
Schreite nun den Kreis ab, um ihn für die Dauer deines Rituals zu deinem Schutzkreis zu machen. Du kannst dabei z.B. 3 x ganz bewusst im Kreis gehen – oder so wie immer du es für stimmig und richtig empfindest. Vielleicht magst du zu Beginn des Rituals auch alle Himmelsrichtungen und Elemente auf deine Art begrüßen und einladen, dich bei diesem Ritual zu unterstützen.
Nun kannst du dich in diesem Sonnenkreis gemütlich niederlassen. Schreibe auf einem großen Blatt Papier alles nieder, was dir zu dieser ersten Jahreshälfte in den Sinn kommt. Gut ist es, dabei nicht linear zu schreiben, so wie wir es gewohnt sind, sondern kreuz und quer über das Blatt oder in Form einer großen Spirale. Lege dir dabei keine eigene Zensur auf, sondern schreib einfach flüssig immer weiter.
Als kleine Anregung kannst du dich folgenden Fragen widmen:
- Was ist bisher geschehen?
- Was hat mich erfüllt und erfreut?
- Was hat mein Herz berührt?
- Was hat mich geärgert, gekränkt?
- Was habe ich dieses Jahr noch gar nicht gemacht?
- Was habe ich gelernt?
- Was schiebe ich vor mir her?
- Was hat mir Kraft gegeben?
- Was beschäftigt mich gerade am meisten?
- Welche Früchte wachsen in mir heran?
Vielleicht sind aber auch ganz andere Dinge wichtig, die nun auf das Papier fließen wollen.
Wenn du das Gefühl hast, du bist mit deiner Rückschau fertig oder wenn dein Blatt Papier voll ist, dann bedanke dich bei dir selbst für deine Erfahrungen der ersten Jahreshälfte.
Ehre und feiere in deiner Weise dich selbst und die vielen Wege auf denen du die Kreativität in deinem Leben bereits sichtbar umgesetzt hast.
Drehe dich anschließend ganz bewusst um, schaue nun in die entgegengesetzte Richtung und bereite dich auf die zweite Jahreshälfte vor.
Auch hier kannst du wieder in der selben Art und Weise deine frei fließenden Gedanken niederschreiben (z.B. auf die Rückseite des Blattes):
- Was kann ich tun, um mir selbst Freude zu bereiten?
- Wie und in welche Lebensbereichen kann und will ich wachsen?
- Wie kann ich meinen Raum einnehmen und meine Kompetenz zum Ausdruck bringen?
- Was kann sich in mir wandeln?
- Welche Begegnungen wünsche ich mir?
- Was möchte ich ernten?
- Was bin ich bereit, dafür zu tun?
Wenn du magst, kannst du nun dir und dem Leben etwas versprechen.
Gut ist es, diese Versprechen innerhalb eines Rituals laut auszusprechen, da das gesprochene Wort mehr Kraft enthält, als das gedachte Wort allein.
Probiere es einfach aus.
Zum Abschluss kannst du noch einmal all den Kräften, denen du dich in deinem Lebens anvertraust und dir selbst danken und um Segen für die zweite Jahreshälfte bitten.
Verabschiede dich von den Himmelsrichtungen und schreite den Kreis in die entgegengesetzte Richtung ab. Dabei kannst du die von der Sonne beleuchteten Symbole wieder einsammeln.
Steige dann ganz bewusst über den Rand in die Welt deines Alltags.
Gehe erhellt, frisch und voller Freude in eine genussvolle, erfolgreiche und gesunde zweite Jahreshälfte.
Die geschriebenen Blätter kannst du aufbewahren oder auch zeremoniell in einem Sonnenwende-Feuer verbrennen.
Denn du kannst dir sicher sein, dass deine inneren Augen und Ohren nach diesem Ritual all das bewahren, was wichtig ist, und dass dies alles von dir zur richtigen Zeit gesehen und gehört wird.
Viel mehr Vorschläge zu Ritualen und Festen für die Zeit des Sommerbeginns, sowie Hintergrundwissen zu den Mythen, dem Brauchtum – aber auch Missbrauch des alten Wissens findet ihr im artedea-eBook
Sommersonnenwende – Litha – Mittsommer: Das feurige Fest des Sommerbeginns
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