13. April – Feier der Erdgöttin in ihrer Frühlingskraft

Cerealien kennen wir vom Frühstückstisch – Müsli, Cornflakes, Haferflocken. Aber die Cerealien waren auch die Feiern des römischen Festkalenders zu Ehren der Wachstums-, Fruchtbarkeits- und Ackerbaugöttin Ceres.
Eine feierliche Begrüßung des Frühlings Mitte April.
Das muss beeindruckend gewesen sein, denn Ceres ist nicht nur die Göttin aller Cerealien – also der Getreideprodukte.
Ihr Name gibt auch den Wortstamm für Zeremonien. Und von diesen gab es ganz sicher viele anlässlich der Festivitäten für die Erd- und Fruchtbarkeitsgöttin.

Überhaupt er­schließt sich die ursprüngliche Be­deutung der Ceres aus ih­rem Namen, der in Wörtern ent­hal­ten ist, wie „crescere“ – wach­sen und „crea­re“ – wäh­len oder „cer­nere“ – ent­schei­den. Unser Wort „kreie­ren“ drückt sehr gut die wesent­liche Kraft von Ceres als große Erd­mutter aus.
Wann genau diese Cerealien gefeiert wurden, davon gibt es unterschied­liche Überlieferungen – am 13. oder am 15. oder auch erst am 19. April.
Auf jeden Fall im Zwischenraum zwischen den Fordicidien (Kuhfest) und den Vinalia (Weinfest). Es soll drei Tagen ausgiebig gefeiert worden sein.

Ceres und Tellus Mater – das Zusammenspiel weiblicher Kräfte

Hand in Hand mit den Festen der Ceres gehen auch jene zu Ehren der Tellus Mater.
Wenn man sich die größ­te Fülle, den größten Wohl­stand, die stärk­ste Kraft an Wachs­tum, das al­ler­größte Potential an Frucht­barkeit vor­stellt, dann kann man den Geschmack von Tel­lus Mater er­ah­nen.

Tellus Mater wurde oft­mals im Zusammen­hang mit der Göt­tin Ceres verehrt, denn sie sorgen ge­mein­sam für die Frucht­bar­keit der Erde:
Tellus Mater ist die Erde, das „Erdreich“, das al­les zur Ver­fügung stellt und Ce­res ist jene, die ihr die Kraft gibt, da­mit al­les wach­sen und ge­dei­hen kann – also die Fruchtbarkeit.
Sie wird auch in allem verehrt, was aus der Erde hervorsprießt.
Daher wur­den die bei­den Göttin­nen ge­mein­sam fröhlich und ausgiebig ge­feiert.
Welch schönes Bild des Zusammenspiels von zwei als weiblich empfundenen Schöpfungskräften!
In einem alten Buch habe ich folgenden Satz gefunden: „Tellus galt als die fruchtbaren Mutter, welche nun aus ihrem Schooße die Saaten schon in die Höhe schießen und der Erndte entgegenreifen ließ.“
Die Feste hatten den Zweck, Tellus Mater und Ceres für das kommende Jahr gütig zu stimmen. Und das betrifft nicht nur die Fruchtbarkeit der Erde.
Der alten Erdgöttin Tellus Mater bleibt nämlich nichts verborgen, was auf der Erde geschieht und daher wollte man ihren Zorn nicht wecken.

Die Feste im Alten Rom orientierten sich sehr an den antiken griechischen Mysterienspiele, in denen Persephone, die Tochter der Demeter endlich aus der Unterwelt emporsteigt und damit der Frühling beginnt. Demeter, die vor Schmerz über den Verlust ihrer Tochter alle Fruchtbarkeit auf der Erde einstellte,  lässt nun aus Freude alles wieder erblühen.


Mehr Infos zu den erwähnten Göttinnen:

Ceres
Demeter
Persephone
Tellus Mater

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Ostara – Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche:
Die Rückkehr des Lebens 

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