Bei der Eiseskälte, die gerade über Europa zieht, können wir uns es gar nicht vorstellen.
Aber der 1. März ist der metereologische Frühlingsanfang.
Wann beginnt eigentlich der Frühling?
Diese Frage kann sowohl meteorologisch als auch astronomisch oder phänologisch beantwortet werden.
Der „phänologische Frühlingsbeginn“ orientiert sich am jeweiligen Entwicklungsstadium der Pflanzen. Also wenn z.B. die typischen Frühlingblumen, wie Krokusse aufblühen. Wenn ich aus meinem Fenster in die Schneelandschaft hinaus schaue, dann wird das wohl noch laaange dauern.
Der astronomische Frühlingsbeginn ist am 20. März.
Früher war das meist der 21. März, jetzt müssen unsere Schulbücher aber umgeschrieben werden, denn seit 2012 wird im gesamten 21. Jahrhundert der Frühling nicht mehr am 21. März beginnen. Ab 2048 kommt es auch öfter vor, dass der Kalender-Frühling sogar schon am 19. März beginnt.
Wenn der Frühling das nächste Mal astronomisch am 21. März beginnt, werden wir bereits das Jahr 2102 schreiben.
Und dann gibt es noch den sogenannten meteorologischen Frühlingsbeginn.
Und dieser ist auf der Nordhalbkugel von der den Vereinten Nationen zugehörigen Weltorganisation für Meteorologie für den 1. März angesetzt. Damit beginnt der Frühling wie auch die Jahreszeiten Sommer, Herbst und Winter immer am ersten Tag des neues Quartals, denn alle Jahreszeiten dauern genau drei Monate lang.
Großmütterchen März
Auch wenn die meterologische Situation gerade nicht auf den Frühling schließen lässt, ist ein kalter Frühlingsbeginn nicht unnormal. Das zeigt sich auch in den Mythen der slawischen Märzgöttin – der Baba Marta. Sie wird nicht als zarte Frühlingsgöttin, sondern eher als launische Frau beschrieben, was sich im wechselhaften Wetter des Monats März äußert. Ihre Ankunft wird immer noch in ganz Bulgarien (und auch in angrenzenden Ländern) am 1. März groß gefeiert. Liebevoll wird sie Großmütterchen März genannt.
Ihre Farben sind sind weiß und rot – wie der Schnee und die ersten zarten Blüten sowie wie die rote Fruchtbarkeit und die sonnige Kraft, die der März verspricht.
Ihr zu Ehren und um den Frühling zu rufen, werden in Bulgarien sogenannte Martenizi angefertigt. Das sind Püppchen oder Scheiben mit Quasten, aus Wollfäden geflochtene Armbänder bzw. kleine Schmuckstücke. Diese werden an Kleidungsstücke an der linken Seite beim Herzen angeheftet oder als Armband getragen. Rot-weiß geschmückt werden auch Tiere, Bäume, Hauseingänge, Arbeitsgeräte, damit diesen der Segen der Märzmutter zuteil wird. Zu einer Spirale gedreht sind sie so etwas wie die Nabelschnur zur Mutter Natur.
Beim ersten Anzeichen, dass nun der Frühling wirklich kommt, also wenn eine Schwalbe, ein Storch bzw. ein blühender Baum gesichtet wird, spätestens jedoch am 1. April wird das Martenizi auf einen Baum gehängt oder unter einen Stein gelegt. Dabei wünscht sich etwas Schönes.
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Mehr Infos zu Baba Marta
Weitere Infos zum Hintergrund dieser Bräuche auch bei Ruth Percht
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Ostara – Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche:
Die Rückkehr des Lebens
mit viel Hintergrund-Info und zahlreichen Anregungen
für magische Frühlingsrituale
Der April, der April der weiss nicht was er will.
Auch wenn der Frühling im März beginnt, passt der Spruch perfekt zu einer launischen Frühlingsgöttin. Klingt nach einer interessanten Göttin! Danke für den Artikel!