Heute ist „Finde-einen-Regenbogen-Tag“


Estsanatlehi1
Was es alles gibt: Heute am 3. April ist der internationale „Finde-einen-Regenbogen-Tag“. Das Datum ist ja gut gewählt, können wir bei schnell wechselndem Sonnenschein und Regenschauern im April mit diesem Phänomen am Himmel rechnen.

Regenbögen sind ja ganz besondere Zeichen, die Menschen wahrscheinlich schon immer fasziniert haben.
Sie erstrahlen in allen erdenklichen Farben und verwandeln jeden doch noch so regnerischen Himmel in ein einzigartiges Kunstwerk.

Meist werden sie als Glück bringende Zeichen gedeutet.
Physikalisch sind Regenbögen einfach zu erklären: Die Regentropfen funktionieren wie ein Prisma, lenken die Strahlen der Sonne ab und projizieren die Farben an den Himmel. Trifft also weißes Sonnenlicht auf einen Regentropfen, wird dieses gebrochen und dabei in seine farbigen Bestandteile zerlegt. Die einzelnen Farben des Regenbogens können wir sehen, weil das farbige Licht vom Regentropfen reflektiert wird. Einen Regenbogen kann man nur sehen, wenn die Sonne im Rücken und den Regen vor sich hat.

Regenbögen beflügelten wahrscheinlich schon immer die Phantasie der Menschen und es gibt unzählige Erklärungsversuche, bevor dieses Himmelsschauspiel physikalisch erklärt werden konnte.

Regenbogen-Göttinnen als Symbol für  Übergange und Zwischenzustände

In vielen Kulturkreisen werden sie mit Göttinnen in Verbindung gebracht. Da ein Regenbogen ja immer dann am Himmel erscheint, wenn das Wetter wechselt — es gleichzeitig regnet und die Sonne scheint, stehen diese Regenbogen-Göttinnen immer auch für Übergange und Zwischenzustände.

Eine sehr bekannte Göttin, die mit Regenbögen in Verbindung gebracht werden, ist Iris, die geflügelte Göttin des Regenbogens in der griechischen Mythologie. Sie wohnt im Olymp und steigt auf einem Regenbogen zur Erde herab, um die Botschaften der Hera und anderer Gottheiten den Menschen zu überbringen.
Wenn ein Regenbogen erschien, war dies in der altgriechischen Welt das Zeichen, dass eine Botschaft der Gottheiten durch Iris, ihrer Botin, überbracht wurde.
Sie eilt von einem Ende der Welt zum anderen, von den Höhen des Olymps in die Unterwelt und die Tiefe des Meeres. Man sagt von ihr, sie käme bis an die Grenzen der Welt, dort wo die Regenbogen beginnen, daher werden die Regenbogenfarben auch als „Farben der Iris“ bezeichnet.

Regenbögen sind in vielen Kulturen ein Zeichen für Schutz, Wohlstand, Glück. Er wird daher auch in Hawaii als ein gutes Zeichen gedeutet, wenn AhnInnen auf den Himmel einen Regenbogen malen. Es erscheint damit die Göttin selbst, die um Regen gebeten werden kann und von der man auch hofft, dass sie andere Wünsche erfüllt. Wie ihre „Kollegin“ Iris kommt auch die Göttin Anuenue als Botschafterin der Gottheiten von den „Wolkeninseln“ hinunter auf die Erde. Die Menschen glauben auch daran, dass die Seelen der Verstorbenen auf einem Regenbogen zu den himmlischen Gebieten reisen können.

Oxumate1Oxumare symbolisiert in der Yoruba-Religion Candomblé die ständige Bewegung, die Nabelschnur und alle länglichen Objekten. Sie provoziert ständige Veränderungen, halb Schlange, halb Regenbogen, mal männlich, mal weiblich, sowohl Tradition als auch Veränderung, sowohl Leben als auch Tod.
Sie steht als Regenbogen-Göttin sowohl für gutes Wetter und Sonnenschein wie gleichzeitig für Unwetter. Sie schwebt zwischen dem Leben spendenden Regen, der die Wasservorräte wieder auffüllt und dem Aufklaren des Himmels.
Wenn ein Regenbogen nach großer Trockenheit am Himmel zu sehen ist, ist dieser Ankündigung des erfrischenden seegensreichen Regens. Wenn er nach Sturm und Gewitter auftaucht, kündigt er Beruhigung und Sonnenschein an. So oder so ist Oxumare eine Glücksgöttin.

Estsanatlehi symbolisiert im Glauben des Volkes der Apachen und Navajo die ständige Veränderung und die stets fruchtbare Erde. Sie wandelt, was sie berührt, und aus ihrem Körper wuchs die Erde. Einer Legende nach wurde Estsanatlehi durch das Zusammentreffen von Nacht und Morgendämmerung gezeugt und auf einem Blumenbeet geboren, wo drei Regenbögen sie zudeckten.
Estsanatlehi steht für die Zyklen des Lebens, den ständigen Wechsel von Anfang und Ende. Sie wechselt ihre „Kleidung“ – das drückt sich in den Farben des Regenbogens aus.

Akerbeltz, die baskische Göttin der Gesundheit und Heilung  erscheint manchmal in Form eines Regenbogens, und zeigt damit sozusagen als Brücke zwischen der Erde und dem Himmlischen an, dass alles gut wird.

Aida-Wedo ist eine afroamerikanische Regenbogengöttin. Nachdem die Schöpfungsgöttin Mawu in ihrem Schaffensfreude Freude zu viele Wälder und Tiere erschaffen hatte, droht das Land im Meer zu versinken. Sie bat daher Aida-Wedo das Land hoch zu halten. Auf ihre Bitte hin windet sich Aida-Wedo als Regenbogenschlange dreitausendmal spiralförmig um die Erde, die sie bis zum heutigen Tage auf diese Weise hält.
Aida-Wedo kann man heute noch wahrnehmen. Man sieht sie immer dann, wenn die Sonne durch den Regen schimmert und eine ihrer Spiralen als Regenbogen aufleuchtet.

mbaba_mwana_waresa-1

Das Symbol von Mbaba Mwana Waresa, der Fruchtbarkeits- und Regen-Göttin der Zulu
ist der Regenbogen — der als Brücke zwischen Himmel und Erde angesehen wird — eine Verbindung zwischen den Gottheiten und den Menschen. Sie soll einst selbst in den Wolken leben – in einem runden Palast, dessen Gewölbe aus Regenbögen bestand.

Die australische Kunapipi wird als die große Regenbogenschlange angesehen.
Die australischen UreinwohnerInnen verehren diese in ihrer Schöpfungsgeschichte als Urmutter, die seit Anbeginn der Schöpfung — von den Aborigines „Traumzeit“ genannt — existiert und die die Welt und alle Lebewesen erschaffen hat.
Die Regenbogenschlange ist eines der ältesten spirituellen Symbole, das wir auf der Erde kennen.

rauni1Und Rauni, die samische Erd- und Muttergöttin schickt Stürme und Donner, wenn sie mit ihrem Mann, den Himmelsgott Ukko unzufrieden ist und ihn beschimpft. Ist sie wieder besänftigt, dann zaubert sie einen Regenbogen auf den Himmel.
Damit zeigt sie den Menschen, dass auch für sie, die Göttin gleichzeitig oder schnell hintereinander so unterschiedliche (Gefühls-)Zustände möglich sind.

Und woher kommt die Geschichte, dass am Ende des Regenbogens ein Topf mit Gold stehen soll? Diesen soll Leprechaun, eines der bekanntesten Feenwesen in Irland dort vergraben haben.

Ich wünsche allseits einen wunderbaren 3. April, und wenn ihr heute einen Regenbogen seht, dann ist das ganz sicher ein gutes Zeichen!

Mehr Infos zu den erwähnten Göttinnen:

Akerbeltz

Aida-Wedo

Anuenue

Estsanatlehi 

Iris

Kunapipi

Mawu

Mbaba Mwana Waresa

Oxumare

Rauni

 

Dieser Beitrag wurde unter Göttinnen abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu Heute ist „Finde-einen-Regenbogen-Tag“

  1. Roswitha Haala sagt:

    Herzlichen Dank und liebe- sowie genussvolle Ostara-Vollluna-Energien!

  2. veledalantia sagt:

    Reblogged this on Meeresrauschen… and commented:
    Regenbögen bringen uns zum schützenden,
    segensbringen Ort,
    Er ist der Hort,
    wo Drachen ruhn,
    die Sonne aus der Höhle der Welt erscheint.
    (By Veleda Alantia)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert