Mai – der Monat mit den vielen Namen

Der Mai ist ja ein ganz besonderer Monat: Vielbesungen und vielgeliebt. Er wird immer noch mit vielen Bräuchen Feierlichkeiten, Festtagen und so manchem „Zauber“ in Verbindung gebracht.
Einiges im regionalen Brauchtum deutet darauf hin, dass es sich dabei um Fragmente alter Zeremonien handeln könnte: Z.B. die Bräuche rund um den Maibaum, das Maisingen oder der Tanz in den Mai.
Nicht von ungefähr wird ja im Mai auch heute noch gerne Hochzeit gefeiert.
Interessant sind die Bezeichnungen und deren Bedeutung, die der Mai im Laufe der Geschichte hatte:


Mounychion“ wurde er im antiken Griechenland genannt, dies kam vom „Mounychia“, jenem Fest, bei dem Artemis als Mondgöttin und Gebieterin der Tiere geehrt wurde.
Im heutigen Irisch ist der Name des Monats Mai Bealtaine, was im irischen Kalender gleichzeitig für den Sommeranfang steht.
Interessanter Weise trägt das Fest zu diesem Sommeranfang in der Nacht zum 1. Mai, das viele von uns „Beltane“ nennen, auf Irisch den Namen „Cétsamuin“. Und das bedeutet „der erste Sommerliche“. 
In der walisischen Sprache Kymrisch „Cyntefin“. Weitere kymrische Bezeichnungen sind „nos Calan Mei“ oder „nos Calan Haf“.

In der Monatsbezeichnung „Maius“ im Alten Rom erkennt man schon unseren Monatsnamen. Die Herkunft dieser Bezeichnung ist allerdings nicht restlos geklärt.

In seinen „Fasti“ gibt Ovid drei mögliche Erklärungen:
Maius könnte auf „maiestas“ (= die Hoheit) zurückzuführen sein, bzw. auch auf „maiores“ (= die Älteren – bezogen auf die Senatsmitglieder). Wahrscheinlich ist auch, dass die Göttin Maia dem Monat ihren Namen gab.
Auf die Göttin in ihrer liebreizenden jugendlichen Ausstrahlung ist auch das Wort „Maid“ zurückzuführen. Im Germanischen bedeutet das Wort „Mai“ einfach „jung“.

In der germanischen Welt wurde der Vollmond im Mai „Wonnemond“ genannt. Diese Bezeichnung hat angeblich Karl der Große im 8. Jahrhundert  eingeführt.
Obwohl der Mai ja viele Wonnen mit sich bringt, hat unsere Bezeichnung „Wonnemonat“ ursprünglich nichts mit Wonne sondern mit Weide („winne“) zu tun.
Denn es war die Zeit, in der die HirtInnen Weiden für ihre Tiere suchten.

Daran erinnert auch noch ein Brauch, der vielerorts bis heute erhalten geblieben ist:

Vor dem Almauftrieb im Mai erhalten Kühe ein Stück gesalzenes Brot bzw. wird jede Kalbin vor ihrem ersten Almauftrieb von der Bäuerin mit besonders geschöpften Maiwasser (Weihwasser) gesegnet.
Verschoben wird diese alte rituelle Handlung oft von Maibeginn auf die Pfingstfeiertage, wo die Tiere besonders schön geschmückt (Pfingstochse) auf die Weide geführt werden.

Drimilce“ wurde der Monat im Angelsächsischen genannt, was übersetzt etwa „dreimal Melken“ bedeutet und sich darauf bezog, dass die Kühe durch die reichhaltigen Futterweiden nun dreimal täglich gemolken werden konnten.

Interessant ist, dass der Monat Mai astronomisch im Sternzeichen des Stiers steht, der auch Symbol für Fruchtbarkeit, Kraft und Stärke ist.

Oft geben auch die alten Bezeichnungen für den Vollmond dem gesamten Monat ihre Namen. Der Mai wird wegen der Hauptblütezeit der meisten Pflanzen in alten Kalendern auch Blumenmond genannt, bzw. auch in einer frommen Version Marienmond. Romantisch ist auch die Bezeichnung Paarmond, weil zu dieser Zeit aus Zwei Eins wird.

Dieser Blogbeitrag enthält Auszüge
aus dem 71-seitigen artedea eBook
„Beltane – Fest der Walburg:
Die hohe Zeit der feurigen – Frühlingskraft“,

in dem noch viel mehr Hintergrund-Infos und Anregungen für kraftvolle Mai-Feste zu finden sind.

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Weiterführende Infos zu den erwähnten Göttinnen:

Artemis
Maia

Bildquellen:

Maibaum / WIC / Fotolia 
Maia / artedea.net
Weide mit Kühen / pixabay.com

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