Maria als Feministin, die sich gegen das Wertesystem der patriarchalen Gesellschaft stellt – ein Gedanke, den wir verfolgen sollten.
Ich habe diesen sehr interessanten Aspekt zur Figur der „christlichen Muttergöttin“ Maria in der neuesten Ausgabe von „Schlangengesang“ gefunden.
Ich liebe den „Schlangengesang“ – den Rundbrief für Göttinnenspiritualität. Diesmal beschäftigt er sich mit Müttern.
Die überaus inspirierenden Gedanken zu Maria kann ich euch nicht vorenthalten:
Maria ist bereit, sich mit ihrer außerehelichen Schwangerschaft gegen das gängige Wertesystem der patriarchalen Gesellschaft zu stellen. Sie stellt sich der Aufgabe, ein heiliges Kind zur Welt zu bringen, hört auf den Ruf des Göttlichen in ihrem Inneren, sich vom Heiligen Geist (oder der Heiligen Geistin, denn das hebräische Wort dafür ist feminin!) schwängern zu lassen – offen für die Weisheit, die Inspiration Sophias.
Durch diese „geistige“ Schwangerschaft befreit sie auch den Mann aus dem biologischen Zeugungswahn und schützt das Kind vor der Macht des physischen Vaters.
Ein göttliches Kind darf schließlich nicht besessen werden – Jesus ist nicht Josephs Kind. Er kann nur Teil des Mysteriums werden, wenn er Maria folgt. So sagt Maria auch folgerichtig: „Ich weiß von keinem Manne“.
Sie definiert sich nicht, wie im patriarchalen Gesellschaftssystem, durch den Mann, sondern stellt sich ganz in die matriarchale Tradition in der es nicht einen definierten Vater gab, weil man ohnehin nur sicher wusste, welcher Mutter Kind ein Neugeborenes war.
Den ganzen Schlangengesang-Artikel findet ihr hier: http://www.schlangengesang.com/archiv/70.pdf
„Schlangengesang“ könnt ihr auch abonnieren – sehr zu empfehlen!
Auf artedea findet ihr auch noch mehr zu Maria
Danke für diesen etwas anderen Blick auf die christliche Maria. Das ergänzt sehr gut die Erkenntnisse von Christia Mulack (Buch: Maria – geheime Göttin im Christentum).
Moira