Jedes Jahr treffen sich am 14. März Tausende von Menschen auf der ganzen Welt, um die Flüsse der Welt und deren Schutz, zu feiern – es ist Internationaler Aktionstag für Flüsse. Dieser ruft alljährlich dazu auf, die Flüsse der Welt zu feiern und Menschen an einen verantwortungsvollen Umgang mit diesen lebensnotwendigen „Adern“ die die Kontinente durchziehen zu erinnern. Es geht um den Erhalt von naturnahen Fließgewässern bzw. deren Renaturierung, um gute Wasserqualität, um den Schutz von Pflanzen und Tieren in und entlang der Gewässer, also um eine lebenswerte Flusslandschaft für Menschen, Fauna und Flora.
Die Göttin im Fluss – die Flüsse als Göttinnen
Flüsse sind ja nicht irgendwas, das da so dahinfließt, es sind lebendige Organismen und daher haben Menschen in früheren Zeiten ganz zu Recht in Flüssen Göttinnen gesehen. Ganz ähnlich, wie die Erde auch immer wieder als nährende und lebendige Mutter angesehen wurde, auf die zu achten ist und die die Menschen geehrt haben.
So ist z.B. Danu die Göttin der Donau, Benzaiten die Göttin des nach ihr benannten japanischen Flusses, Sequana ist die Flussgöttin der Seine, Matrona jene der Marne, Brigantia ist die Göttin des River Brent, ein Nebenfluss der Themse, Ituana verkörpert als Göttin den Amazonas, Verbeia ist die Göttin des Flusses Wharfe in Yorkshire, Anqet ist die Göttin des Nils und vor allem der Nilschweme und Upes mate ist die Flussmutter aller 12.500 Flüsse Lettlands.
Eine der bekanntesten Flussgöttinnen ist wahrscheinlich die indische Ganga, sie ist immer noch die Verkörperung des Flusses Ganges.
In sie fließt ihr Schwester, die Göttin Yamuna, die auch zu den heiligen Flüssen Indiens zählt. Leider sind diese beiden Flüsse von der Lebensader zur Giftbrühe verkommen. Das kann als exemplarisch dafür angesehen werden, was dieser Kraft der Göttinnen von den Menschen angetan wird.
Flussgöttinnen gelten immer auch die Mütter jeglicher Zivilisation, da nahezu alle großen Städte an Flüssen entstanden sind. Damit war der Handel auf dem Wasserweg möglich und auch der Austausch von Gütern und auch Wissen durch die Flussschifffahrt. Entlang der Flüsse, die sich wie die Adern der Muttergöttin durch das Land ziehen, kann Zivilisation entstehen und blühen, denn Flüsse bedeuten auch fruchtbares Land und damit gute Anbaugebiete an ihren Ufern.
In ihrem mütterlichen Aspekt sind daher die Flussgöttinnen zuständig für Reproduktion, Weiterentwicklung, Neuentstehung.
Eine Besinnung auf den Reichtum, der uns von den Flüssen und deren Göttinnen-Kraft geschenkt worden sind, eine Meditation in diesen ersten zarten Frühlingstagen an einem Flussufer – dazu wäre dieser Aktionstag für Flüsse eine passende Gelegenheit.
Mehr Infos zu den erwähnten Göttinnen:
Anqet
Benzaiten
Brigantia
Danu
Ganga
Ituana
Matrona
Sequana
Upes mate
Verbeia
Yamuna