Natürlich kennen wir alle die Geschichte, die sich da angeblich vor 2015 Jahren in dieser Nacht rund um die Muttergöttin Maria im Bethlehem zugetragen haben sollen.
Aber kaum wer kennt die Geschichte von Rigani.
Also lasst euch erzählen:
Rigani ist eine jener Göttinnen, die den Kreislauf des Jahres und der Natur durch den Gang in die Unterwelt und den Aufstieg von derselben versinnbildlichen.
Der berühmte Kessel von Gundestrup, der Rigani mit ihren zwei Gatten bzw. Liebhabern zeigt, gibt gut ihren Mythos wider:
Die Göttin verlässt alljährlich in der Nacht von 24. zum 25. Dezember mit zwei Begleiterinnen als Triade ihren Gatten, den Himmelsgott Taranis und sucht den Unterweltgott Esus auf. Damit erlischt scheinbar endgültig alles Leben und alle Fruchtbarkeit von der Erde.
Voller Eifersucht schickt ihr der wütende Himmelsgott darauf ein wolfsartiges Ungeheuer hinterher, das sie verschlingen soll.
Doch Smertulus, ein Jäger und Helfer des Esus, erwürgt das Untier. Darauf schickt Taranis einen zweiten, etwas kleineren Wolfshund, dem es gelingt, Rigani und ihre beiden Begleiterinnen in Kraniche zu verwandeln. Da mischt sich nun Teutates ein, der seine Krieger rüsten lässt und vermutlich selbst ein Menschenopfer in einen Kessel taucht.
Doch braucht es zusätzlich noch das Opfer eines Stieres, um Rigani aus der Unterwelt zurück zu holen. All das dauert drei bis vier Monate.
Liebhaber oder Sohn?
Danach – spätestens im Sternzeichen des Stieres – steigt Rigani wieder aus der Unterwelt herauf. Nachdem sie mit dem Gott der Unterwelt Hochzeit gehalten hat, sprießen aus dieser die ersten zarten Triebe und der Erneuerung der befruchtenden Naturkräfte steht nichts mehr im Wege.
Das gemeinsame Glück ist jedoch nur von kurzer Dauer, denn schon bald kehrt Rigani zu ihrem Gatten Taranis in den Himmel zurück, während Esus erneut in der Unterwelt auf sie wartet.
Dieser bemerkenswerte Abstieg der Göttin in die Unterwelt in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember, just in der „Nacht der Mütter“, der „Heiligen Nacht“ gibt zu denken. Eine Auslegung der Legende sagt, dass sie nicht ihren Liebhaber, sondern ihren Sohn sucht (spannend die Namensähnlichkeit Esus und Jesus). Er sei in einen Unterweltsgott verwandelt worden und sie will ihn wieder in Menschengestalt zurück bringen, zu neuem irdischen Leben zu erwecken …
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Hat dies auf Die Goldene Landschaft rebloggt.
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Eine empfehlenswerte Dokumentation vom 26.12.2015:
Herr-schafft Macht über Andere: Macht über Frauen, die das Leben gebären können, auch einen Mann ;-), das „Ebenbild Gottes“ (einen Jungen) oder das Ebenbild der Lebens-Göttin , eine Frau (ein Mädchen):
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2622032/Die-Aebtissin-#/beitrag/video/2622032/Die-Aebtissin-
https://presseportal.zdf.de/pm/die-aebtissin/
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Interessant ist auch die Ähnlichkeit zur Sage „Der Raub der Persephone“ bei den alte Griechen.