Im Alten Rom feierte man am 19. Dezember das Fest der fülligen Göttin Ops. Und es soll dabei auch zugegangen sein, wie im „Alten Rom“.
Ops – die fruchtbare, reiche, mächtige, „opulente“ Göttin hatte einen sehr wichtigen Beinamen: „Consivia“. Das leitet sich von „consiva“ ab (lat. – „die geborgen hat“). Sie ist damit die Göttin des „geborgenen Getreides“ und all jener Feldfrüchte, die nach einer – hoffentlich erfolgreichen – Ernte gut konserviert und sicher eingelagert werden konnten.
Und wenn dies gut gelungen war, dann freuten sich unsere Vorfahren – ganz besonders in der kargen Winterszeit. Wer mit der Gunst der Göttin genug Getreide „geborgen“ hatte, kam damit gut über die kalte Jahreszeit. Im alten Rom ließ man daher am 19. Dezember die Göttin Ops ganz besonders hochleben.
Das Fest der Ops war in die sogenannten Saturnalien eingebettet – Festtage zu Ehren des Gottes Saturn, die vom 17. bis 23. Dezember begangen wurden. Es waren dies offenbar rauschende Feste, die eine Mischung aus jenen Elementen darstellten, die wir heute sowohl mit Weihnachten als auch mit Karneval verbinden.
Der 19. Dezember war der Ehrung der Muttergöttin Ops gewidmet. Da soll ganz besonders im Überfluss und in der Fülle geschwelgt worden sein: Ein Fest der Sinne und der Lebensfreude.
Bei dieser winterlichen „Opalia“ sollen auch Männer zugelassen worden sein, was bei anderen Festen zu Ehren dieser Göttin verboten war. Dabei soll es auch eine Zeremonie gegeben haben, welche sexuelle Handlungen im Zusammenhang mit Berührungen der Erde beinhaltet hat. Es ist zu vermuten, dass Männer und Frauen sich damit gesegnet haben und darum gebeten haben, dass die unerschöpfliche Fruchtbarkeit der Erde auch auf sie übergehen möge.
Die Menschen erhofften sich von Ops und Saturn (und deren spezieller Verbindung) göttlichen Segen. Diese Saturnalien muss man sich mit allerlei karnevalartigen Vergnügungen vorstellen.
Oft vertauschten römische BürgererInnen und SklavInnen ihre Rollen. Man bewirtete sich gegenseitig, das sonst geltende Verbot der Würfel- und Glücksspiele war aufgehoben.
Es war – lang vor der christlichen Weihnacht – auch Brauch, bei diesem Anlass Geschenke auszutauschen: Die Armen wurden von den Reichen beschenkt, die Armen selbst verschenkten Disteln und Lorbeerblätter.
Im Namen der Ops überreichte man einander Dinge, die symbolhaft für die Göttin der Fruchtbarkeit in Reispapier gehüllt waren. Auf Märkten wurden kleine Geschenke für Freunde und Familie gekauft, u.a. die sog. „Sigillaria“. Das waren kleine puppenartige Tonfiguren (symbolhaft wahrscheinlich als Kinder der Muttergöttin Ops), die mit dem Wunsch weitergegeben wurden, sie mögen den Beschenkten Wohlstand und gute Gesundheit bringen. Auch Bäume und Sträucher sollen mit Sigillaria und Kerzen geschmückt worden sein.
Saturn hingegen wurde vor allem mit Wein und Gesang gehuldigt.
Singen, schmausen, schenken, trinken – und das Mitten im Dezember.
Und dabei noch eine Muttergöttin und einen Gott verehren?
Ähnlichkeiten zu lebendigen Traditionen sind da gar nicht „rein zufällig“.
Warum hätte man da im Zuge der Ereignisse vor etwa 2000 Jahren etwas neu erfinden sollen, wenn sich das Althergebrachte schon so wunderbar bewährt hat?
Hier mehr Info zur Göttin Ops
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